Endorphins Blog

17.09.2015
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Bad ist nicht gleich Bad

Seit nunmehr 20 Jahren gehört die Bäderkunde (Balneologie) und deren heilende Behandlung (Balneotherapie) zu meinem beruflichen Alltag und auch privat nutze ich die Wirkung von Wasser mit den unterschiedlichsten Badezusätzen.

Mit dem Wissen um verschiedenste Anwendungsgebiete (Indikationen) von Wassertemperatur, Aromen, Ölen, Salzen, Mineralien, Peloiden, Algen, Mooren bis hin zu nichtmetallischen Stoffen und Säuren, habe ich natürlich auch unterschiedliche Kriterien und Erwartungen, an die Badezusätze, die im normalen Handel erhältlich sind und hier gelistet werden.

Während ich beruflich vorrangig die Zusätze von PINO und Schupp verwende, bevorzuge ich zu Hause für mich und meine Familie die Produkte von Kneipp und Dresdner Essenz. tetesept holt auf dem Markt der nicht medizinischen Bäder inzwischen ordentlich auf und ich bin gespannt darauf, diese zu testen.

Mir ist sehr häufig aufgefallen, dass Viele die Unterschiede in Wirkung, Anwendungsform und Effekt eines Bades gar nicht kennen und dementsprechend falsche Erwartungen haben oder bestimmte Badezusätze für gänzlich unwirksam und unnötig halten.

So ist z.b. eine Solebad - meist als Kristallbad, Badekristalle oder Badesalze deklariert - ein super effektives Bad für die Haut. Oft wird aber bemängelt, das es nicht "pflegt".

Sind wir uns darüber einig, das ein Peeling ein Pflegeprodukt und eine rückfettende Wirkung pflegend ist?

Ok, denn ein Solebad oder Bad mit (Bade)Salzen regt die Durchblutung, den Hautstoffwechsel und speziell die Abschuppung an und ist ein Peeling ohne mechanischen Reiz. Die Haut wird zur Produktion von Fett angeregt, zur Selbstheilung und Pflege. Thermalsolesalz trägt dazu bei, die Hautflora (wieder) ins Gleichgewicht zu bringen und viele Hauterkrankungen in den Griff zubekommen.

Leider wird die pflegende Wirkung von Salzen im Bad viel zu sehr unterschätzt, weil man glaubt nur wenn man nach dem Bad keine Bodylotion braucht, wäre der verwendete Badezusatz auch pflegend gewesen.

Auch die Aromabäder und Aromaduschen werden gerne belächelt oder als überflüssig erachtet.

Zum Thema wie sehr kann Duft das Wohlbefinden steigern brauchen wir ja nicht zu diskutieren, sind wir doch alle Parfumos. Das ätherische Öle aber auch physische und psychische Krankheiten und Zustände lindern können wird (mir) zu oft außer Acht gelassen. Da wird ein kostbares Aromaöl im Badewasser oder unter der Dusche lieber nicht inhaliert, weil der auf der Haut verbleibende Duft nicht zum Parfum passt.

Noch kurz etwas zu Wassertemperatur und Nachruhe. Die Hertseller weisen meist die richtige Badetemperatur für ihre Produkte aus. Je nach Indikation des Bades, sollte man sich daran auch tunlichst halten, auch um die jeweilige Wirkung des Zusatzes voll und ganz nutzen zu können.

Nach einem Bad ist Nachruhe Pflicht. Allein der thermische Reiz von Wasser wirk sich auf unseren Kreislauf aus. Die Badezusätze tun ihren Job bei Haut, Muskeln, Gelenke, Nervensystem, Blutdruck und wirken anregend oder beruhigend bis sedativ. Unser Körper braucht dann Ruhe und Flüssigkeit. Eine Tasse Tee auf dem Sofa gibt dem Körper dann Zeit, das Bad zuverarbeiten.

Bäder können so viel ...
mehr als das nur der Schaum über den Wannenrand quillt.


Update: Ich freue mich sehr über die Resonanz zu diesem Blog. Da ich inzwischen mehrere Anfragen und Empfehlungswünsche bekommen habe, werde ich nach und nach noch einige - wie ich finde - sehr empfehlenswerte Badezusätze von Kneipp "spammen".


hübsche Grüße

Endo

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