vor 10 Jahren
Gibt verschiedene Filmbildner, nicht nur Silikone, und die haben auch durchaus ihren Nutzen. So wie Silikone nützlich sein können (allerdings lehne ich die bei meinem Haar dankend ab).
Der verlinkte Artikel ist aber ziemlich irreführend.
Fangen wir bei Acrylamid an:
Selbst wenn es Verunreinigungen des Polyquaterniums mit der Substanz gibt (fand ich nur für Polyquat-7), dann ist die sehr gering, heißt ja nicht dass 5% des Polyquat Acrylamid sind.. Das ganze wird noch potenziert, da der Filmbildner wiederum nur in sehr geringen Mengen im Shampoo ist. Die Mengen an Acrylamid sind also verschwindend gering und davon landet das allermeiste wiederum im Abfluss. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit könnte man einen Akrylamidanstieg im Körper auch dann nicht messen, wenn man sich 25 mal am Tag die Haare waschen würde.
Rein spekulativ, ohne exakte Angaben gefunden zu haben, würde ich mal behaupten, um die gleiche Menge an Acrylamid, die man mit ner Tüte Chips oder ner Portion Pommes aufnimmt, durch Haarewaschen aufzunehmen, müsste man einige hundert bis tausend mal die Haare waschen und dabei das Shampoo auch noch besonders lange einwirken lassen.
Zudem wurde beim Menschen noch keinerlei Anhaltspunkte für eine Karzinogenität gefunden. Die Einstufung als potenziell krebserregend stammt nur von Tierversuchen.
Selbst bei Menschen die mehrmals pro Woche Chips, Pommes oder geröstete Lebensmittel verzehren, konnte kein Anstieg des Krebsrisikos festgestellt werden.
Wenn man diesen Sachverhalt dann noch in Relation zu den möglicherweise in Shampoos enthaltenen winzigen Spuren setzt, die nicht mal oral aufgenommen werden, mutet es richtig gehend lächerlich an, hier im Zusammenhang das Wort krebs überhaupt zu erwähnen.
Weiter handelt es sich um quartäre Ammoniumverbindungen, nicht um einen Kunststoff, also bekommt man auch keinen Plastikmantel um den Kopf.
"Kunststoffe" sind zudem ein sehr weites Feld, mit unter werden sogar Mehrfachzucker wie Stärke zu den Kunststoffen gerechnet, da es ein (Bio)Polymer ist.
Kunststoffe an sich sollten eine ausgeglichene Ladung haben, wenn ich nichts durcheinander bringe, Quats sind allerdings immer kationisch. Und wasserlöslich. Deswegen werden sie u.a. eingesetzt. Weil sie die Ladung der Haare ausgleichen und damit antistatisch wirken. Mit Platik hats allerdings nichts zu tun.
Sie können Flecken verursachen, wohl richtig. Allerdings bin ich mir zwar sicher, in vielen Shampoos Quats gehabt zu haben, aber solche Flecken, wie sie teils beschrieben werden, hatte ich noch nie beobachten können. Ich hatte aber auch noch keine Kalkseifen beobachtet.
Wichtiger finde ich hier, dass sie nur schwer bis unvollständig biologisch abbaubar sind. Das meiste andere aus dem Artikel ist einfach nur reißerische Übertreibung bis falsch.