Mein Mann hat nach diversen Operationen einige ziemlich große Narben.
Jetzt kam meine Tochter mit dem Tipp nach Hause, die Narben mit speziellen Narbenpflegemitteln zu pflegen.
Und wie das so ist, bekam sie natürlich kein Produkt empfohlen (oder hat es sich nicht gemerkt), mit denen die Kollegin gute Erfahrungen gemacht hat.
Somit interessiert es mich, ob mir jemand ein Produkt empfehlen kann bzw. ob solche Spezialprodukte überhaupt notwendig sind oder ob es nicht einfach ausreicht, die Haut mit einer reichhaltigen Creme oder einem guten Hautöl zu pflegen.

Ich verwende und empfehle seit 20 Jahren Contractubex und Kelofibrase, je nachdem um welche Art von Narben es sich handelt.

Früher (vor der Gesundheitsreform) wurden operierten Patienten diese Salben zusammen mit Narbenmassage beim Physio oder Masseur verordnet. Man wusste um die Wichtigkeit, der Pflege und Nachbehandlung - auch bei Patienten, die keine Wundheilungsstörungen hatten.

Im Zuge der Einsparungen der "Kranken"Kassen wurde diese Therapie gestrichen. Begründung: "OPs werden immer minimalivasiver, die Schnitte kleiner, die Stiche zarter, die Garne dünner, Bla bla.
Das stimmt zwar und auch die "alten" Chirurgen, die meinten sie müssten jeden Patienten "signieren" starben weg, aber an den möglichen Komplikationen bei der Narbenheilung änderte sich nichts, auch die Heilungstörenden Faktoren (Raucher, Diabetes, UV-Strahlung usw.) sind nicht plötzlich verschwunden.

Alte Narben sprechen zwar nicht mehr auf die o.g. Cremes an, aber sehr wohl noch auf den mechanischen Reiz. Da genügt dann auch ein gutes Hautöl für die Narbenmassage.

Frau Endo hat schon fast alles wesentliche geschrieben.. "Contractubex" kann ich auch empfehlen.

Danke.
Sind halt schon große Narben - es geht auch nicht drum, die unsichtbar zu machen, sie sollen halt nur nicht so wulstig sein.
Und bei der einen wachsen (hoffentlich) wieder Haare drüber...

Kaltgepresstes Rizinusöl ist auch sehr gut als Narbenpflege.

Ich hab hier noch ein kleines Fläschchen Ringelblumenöl, das wird jetzt mal ausprobiert.

Ich habe auch eine sehr wulstige Narbe, die ich längere Zeit mit "frei Öl" eingerieben habe.
Sie ist dadurch zwar nicht flacher geworden, aber immerhin etwas heller.
Ich denke, es ist wichtig, durch Einrieben mit Öl etc. das Gewebe geschmeidig zu halten, aber ein Wundermittel kenne ich auch nicht, sonst hätte ich es schon längst ausprobiert!

"Ich verwende und empfehle seit 20 Jahren Contractubex und Kelofibrase, je nachdem um welche Art von Narben es sich handelt.

Früher (vor der Gesundheitsreform) wurden operierten Patienten diese Salben zusammen mit Narbenmassage beim Physio oder Masseur verordnet. Man wusste um die Wichtigkeit, der Pflege und Nachbehandlung - auch bei Patienten, die keine Wundheilungsstörungen hatten. "
Für welche Narben nimmt man denn welche Pflege? Und was kann passieren, wenn mn diese Narbenpflege vernachlässigt? (Frage aus eigenem Interesse, habe eine vier Monate alte OP-Narbe, ca. 10cm lang)

Ohne die Narbe gesehen und gefühlt zu haben, kann ich nur pauschal antworten.
Das größte Problem ist die Kontraktur, also die Schrumpfung der Narbe, die auf kurz oder lang zu Bewegungseinschränkungen führt. Gern verwachsen Narben auch mit Muskeln oder Knochen und bilden so eine Barriere, die dann nur noch operativ behoben werden kann.
Grundsätzlich ist daher wichtig die Narbe elastisch und verschieblich zu erhalten. Für die Elastizität ist die Pflege wichtig, für die Verschieblichkeit der mechanische Reiz.

So ohne Befund kann ich dir nicht mehr raten, aber eine 4 Monate junge Narbe ist noch gut behandelbar.

Frau Endo, ihre Tipps waren super! Danke

Ich habe für meine Narbe sowohl Contractubex als auch Bi-Oil benutzt.
Letzteres hat sie weicher und glatter werden lassen!
Ich würde auf jeden Fall beides in Kombination empfehlen