Es war einmal ein Sommer - nennen wir ihn 2017 - der wollte im Grunde seines Herzens ein Herbst sein. Und so kam es, dass er sich an manchen Tagen zusammenriss und uns das bescherte, was man von einem anständigen Sommer erwartet: Sonne und Wärme. An den meisten Tagen aber wie ein echter Herbst viel Regen und gerne auch stürmische Winde schickte. Und so kam es, dass ich das "Gönn dir Ruhe"-Bad, das ich mir doch extra für den Herbst gekauft hatte, schon im Juli ausprobierte...

Ja, eigentlich ist "Gönn dir Ruhe" das perfekte Bad für den Herbst, wie schon die bunten Ahornblätter auf der Verpackung signalisieren. Die bernsteingelbe warme Farbe erinnert ebenfalls an buntes Herbstlaub, an fallende Blätter. Aber es ist auch sehr schön für diese verregneten Sommertage, an denen man es sich notgedrungen zuhause gemütlich macht. Der Schaum ist nicht der Rede wert, die Pflege mittelprächtig. Den Duft finde ich aber ausgesprochen angenehm. Es enthält Extrakte von Amber und Rooibos; ich hatte zunächst auf Amber und Patchoulie getippt. Aber Rooibos passt auch - kein bißchen Frische oder Frucht, jedoch beruhigend und erdend.

Ein sehr angenehmer Badezusatz, für mich der bisher schönste von Kneipp.

Um es vorweg zu nehmen: normalerweise gebe ich keine 8 Euro für ein Shampoo aus, es sei denn aus der Not heraus für ein besonders verträgliches Produkt. Dieses hier hätte ich mir also eigentlich nicht gegönnt, aber ich hatte seit längerer Zeit einen Gutschein, den ich endlich mal einlösen wollte. Und einlösen, so beschloß ich spontan, wollte ich ihn ausschließlich für Produkte, die mich zwar irgendwie ansprechen, die ich mir aber normalerweise verkniffen hätte. Das Olivenölshampoo sprach mich wegen seines hübschen Äußeren und der Hoffnung auf einen schönen Duft an.

Kurz und knapp: ich bekam nicht mehr und nicht weniger. Versprochen wurde zwar neben "Kräftigung" auch "mehr Volumen und Glanz". Für mehr Volumen braucht es bei meinem wirklich sehr glatten Haar allerdings wesentlich mehr als das richtige Shampoo. Eine Frisörin etwa, die geschickt mit dem Toupierkamm ist. Naja. Glänzen dagegen tut mein Haar quasi immer - und wenn ich es nicht täglich waschen würde, wäre es sogar mehr Glanz, als mir lieb ist, *hüstel*. Vom Gesamteindruck her also okay, aber ganz sicher kein Wundermittel.

Aber wie gesagt, dieses Produkt ist eindeutig etwas für die Sinne. Es sieht nicht nur verführerisch sommerlich aus, es duftet auch toll. Zitronig, aber auch sehr nach wilder Johannisbeere. Ein paar Zweige wilde Johannisbeere stecken bei uns seit Jahr und Tag im Osterstrauch (an dem dann die selbstbemalten Ostereier präsentiert werden) und ihr Duft verbreitet sich dann unter guten Bedingungen schnell im Zimmer. Ich liebe diesen Duft! Als Parfüm habe ich ihn leider noch nicht gefunden, aber der Duft dieses Olivenölshampoos kommt meiner Wunschvorstellung schon sehr nahe.

Fazit: für sein Geld bekommt man eher etwas für Auge und Nase als fürs Haar. Es gehört für mich zu den Produkten, die ich mir nicht unbedingt selber nachkaufen würde, weil ich sie zu teuer finde - eigntlich. Die ich mir aber durchaus gerne mal schenken lasse, weil ich sie eben doch gerne haben möchte - eigentlich.

Nachdem mich das Hydro Duschgel so begeistert hat lag es nahe, sich auch noch die passende Bodylotion zu holen. Ein erstes hoffnungsvolles Schnuppern zuhause bestätigt dann auch: riecht genauso toll nach Penaten wie das Duschgel!

Also nach der entspannend kuscheligen Dusche als krönenden Abschluß her mit der Lotion - huch! Riecht erstmal gar nicht mehr so pudrig süß und cremig, sondern verbreitete alkoholische Frische. Alkoholische Frische obendrein auch noch auf der Haut, was ist denn jetzt los? Irriertiert greife ich mir die Tube und lese: "Cooling-Effekt". Brr, ja - das "coolt" aber ganz schön. Beim Duschgel habe ich davon nichts bemerkt, beim Verwenden der Bodylotion nicht mal daran gedacht. Aber ja, hier gibt es eindeutig ordentlich Kühle, was im Sommer an sich zwar schön ist, was aber für mich irgendwie überhaupt nicht mit dem tröstlich sanften Geborgenheitsduft zusammenpasst.

Nach kurzer Zeit ist zumindest der Alkoholduft verflogen und der Kuschelduft kehrt zurück, aber es bleibt ein Frösteln auf der Haut. Der Cooling-Effekt ist hier wirklich gelungen, die Konsistenz auch fast gelartig und dabei pflegend. Mit einem frischen Duft, eben Gurke zum Beispiel, wäre es für mich ein tolles Produkt nach einem Tag in der Sonne. Den Kuschel-Creme-Duft dagegen hätte ich am liebsten als reichhaltige Bodycreme für den Herbst und Winter zum Einlullen und gemütlich darin versinken. Das wäre klasse. Ach ja, und am besten auch gleich noch als Parfüm.

Anfang des Jahres habe ich mir das Öl mit dem interessanten Namen frei nach dem Motto "Ich kenn' dich nicht - ich begehre dich trotzdem" einfach mal so bestellt. Das erste Kennenlernen verlief dann auch durchaus vielversprechend - farbenfrohes Outfit und ein Duft nach Blumen und Exotik, der mich gleich ein bißchen aus meiner etwas trüben Winterlaune holte. Schnell stand fest: du darfst mit in den Urlaub! An diesem Entschluss konnte auch die für ein Öl erstaunlich feste Konsistenz nichts ändern. Angeblich, so hatten andere begeisterte Anwenderinnen geschrieben, brauchte man die Flasche ja nur kurz unter heißes Wasser zu halten, schon würde es flutschen.

Im Urlaub verließ mich dann aber irgendwie die Lust, auf von der Sonne erhitzte Haut noch Öl zu schmieren. Wegen dem schönen Duft, wirklich sehr urlaubsmässig, tat ich es schließlich eines Abends doch. Und das war gar nicht so einfach! Zwar verflüssigte sich beim Halten der Flasche unter heißes Wasser ein Teil des Öls, aber eben auch nur ein Teil. Ich habe dann möglichst viel davon aus der Flasche gegossen, bevor es womöglich wieder fest wird, und vermutlich dadurch deutlich zuviel Öl aufgetragen. Da die Haut nach dem Duschen ja auch nicht ewig feucht bleibt, landete das Öl am Ende auch auf eher trockener warmer Urlaubshaut. Es kam, wie es kommen musste: beim anschließenden Abendessen fühlte ich mich von oben bis unten total eingeschmiert und glitschig. Außerdem wurde mir in der lauen Sommernacht unter der klebrigen Ölschicht gehörig warm. Den Duft fand ich auf meiner schwitzigen Haut auch nicht halb so schön wie in der Flasche. Es blieb also vorerst bei dieser einmaligen Anwendung.

Nun habe ich den kleinen Schmierfink neben mir stehen und muss gestehen: der Duft ist zumindest in der Flasche für mich Urlaub pur. Trotzdem darf er nicht wieder mit in den Urlaub! Verbrauchen werde ich ihn eher im Herbst/ Winter, denn die Konsistenz ist extrem reichhaltig. Von der Handhabung her ist das Wildrosenöl von Weleda dagegen ein Kinderspiel. Auch meine Haut fühlt sich nach Anwendung des Wildrosenöls samtig weich statt schmierig glitschig an. Bedauert habe ich die Anschaffung des Schmierfinks erstaunlicherweise trotzdem nicht. Dazu riecht er einfach zu gut.

Das Hydro-Duschgel von Sante bekam ich neulich überraschend per Post (danke, liebe Gundel!), nachdem mir der Kommentar von Peanut schon den Mund wässrig gemacht hatte. Und tatsächlich: wie versprochen duftet es hier nicht frisch, gurkig oder bio. Sondern himmlisch nach einem Shampoo von Penaten, das ich mal hatte und dessen Duft ich sehr liebte. Pudrig, cremig, ein bißchen süß. Diese Duftrichtung mag ich bei Parfüms, bei Pflegeprodukten aber fast noch mehr. Sanft, beruhigend, einlullend - der Duft vermittelt mir so ein schönes Gefühl von Geborgenheit. Könnte ich mir auch gut vorstellen, wenn man abends duscht und dabei gleich ein bißchen runterkommen möchte.

Die Konsistenz finde ich auch sehr schön. Weich und sanft zur Haut. Zur Farbe der Tube fällt mir ganz spontan "altmodisch-türkis" ein. In dieser Farbe wurden früher gerne die Schwimmbäder gefliest:D Finde ich aber ganz hübsch. Einen kühlenden Effekt habe ich nicht bemerkt, aber der hätte mich in meiner entspannten Träumerei auch eher gestört.

Kurz und gut: dieses Duschgel ist genau meine Kragenweite und wird gerne nachgekauft!