Eine tiefgründige Mischung aus Wiesen- und Heuaroma mit ein klein wenig Neroli. Als ob man sich in einem riesigen Heuschober kurz nach der Heuernte mit einem sehr leichten Neroliwaschzeug duscht. Weich und clean. Morgentauig, aber warm. Sehr ergiebig, obwohl es recht dünnflüssig ist. Laugt die Haut nicht aus. Werde es bis auf Weiteres immer wieder nachkaufen.

Craft Clay (bis vor einigen Jahren „Crude Clay“) ist gemessen an ähnlichen Produkten verhältnismäßig teuer, aber es kann recht viel. Es eignet sich vor allem für kurze und mittellange Haare und hilft, Frisuren nachhaltig zu akzentuieren und unter Kontrolle zu halten. Ich selbst habe sehr feines und dichtes Haar, welches gerne mal entweder schlaff herunterhängt oder wirr absteht – CC ist für mich mittlerweile unverzichtbar.

Die Konsistenz und Farbe von CC ähnelt jener von ungebranntem Ton, auch der Geruch erinnert daran. Auf der Dose wird empfohlen, CC in trockenem Haar anzuwenden, ich verwende es aber lieber im handtuchfeuchtem Haar, dann lassen sich auch kleine Mengen gleichmäßig verteilen. Man kann es aber auch mit einem Föhn anwärmen, dann ist es etwas geschmeidiger.

Die Anwendung könnte nicht einfacher sein: ich verteile es auf acht Fingerspitzen so, dass diese dünn bedeckt sind – es ist frappierend, wie wenig man davon benötigt, eine Dose reicht mir bei täglicher Anwendung etwa anderthalb Jahre. Mit den Fingerspitzen fahre ich dann durch meine vorgekämmten Haare und forme sie mir vom Haaransatz ausgehend so, wie ich sie mag. Die Prozedur dauert keine zwei Minuten, ich verwende keinerlei Zusatzprodukte.

Das Herausragende an CC ist, dass es meine Haare zuverlässig in Form hält und dabei absolut unauffällig bleibt. Es hinterlässt weder verklebte Stellen noch Krusten, alles bleibt weich und natürlich. Einem zärtlich gesonnene Personen fahren gerne mit den Händen durch die Frisur.

Zudem bleibt man sehr flexibel, denn die Haare lassen sich mit wenigen Handgriffen von ordentlich und brav zu strubbelig und wild umstylen und bleiben dann auch so. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an diese Trollpuppen mit den bunten Schafshaaren, die Anfang der 90er sehr populär waren, so in etwa kann man sich Haare mit CC vorstellen (nur nicht so verfilzt), der Halt ist also durchaus ordentlich und man kann mit kurzen und mittellangen Haaren recht wilde Sachen machen. Bei längeren Haaren eignet es sich vermutlich eher zur punktuellen Akzentuierung. Die Haltbarkeit ist exzellent, erst mittels Shampoo kehren die Haare zum Normalzustand zurück.

Irgendwelche negativen Aspekte fallen mir zu CC nicht ein. Lediglich die Bezeichnung „Matte Texturizer“ empfinde ich als ein wenig irreführend, denn es bewirkt keinen matten Effekt, was mir jedoch ganz recht ist.