Bei diesem Produkt haben wir es mit einem klaren Fall von "Thema verfehlt' zu tun. Als Massageöl ist es nämlich nicht wirklich brauchbar. Es zieht blitzschnell ein, sodass die massierende Hand (ob nun eine fremde oder die eigene) nach wenigen Sekunden eine unsanfte Vollbremsung hinlegt.

Aber: Als Körperöl ist das Dresdner Lavendelröschen umso besser. Was will man mehr, als ein Öl, das von der Haut superschnell aufgenommen wird? Die Pflegewirkung ist entsprechend effektiv, die Haut ist samtweich und genährt ohne einen bleibenden Fettfilm.

Der Duft ist zuerst sehr intensiv, wenn auch natürlich. Er wird aber mit der Zeit dezenter, so dass er sich mit einem passenden Parfum nicht beißt.

Über eines braucht man sich keine Illusionen zu machen: Auch dies ist eine Flüssigseife, die einfach nur die Hände reinigt und nett duftet. Sonst nüscht.

Mag da stehen was will: Eine Pflegewirkung bekommt man hier nicht. Und wenn, dann ist sie so gering, dass sie den Kohl nicht fett bzw. die Haut nicht ausreichend rückfettet. Es empfiehlt sich ein dicker Klecks Handcreme danach.

Der Duft aber: Lecker himbeerig. Kühles Himbeer-Sorbet sogar. Schön säuerlich und frisch. Veilchen? Ja, sind auch da, als Garnierung. Eine nette Duftkomposition für die Patschehändchen!

Ich weiß, die Überschrift ist geklaut von einem Prestige-Mascara. Ich bediene mich aber trotzdem, weil ich mir nichts Passenderes denken kann. Ich meine, wie ich es sage, und übertreibe nicht: Dieses Serum ist un-glaub-lich!

Wer das Olaz Regenerist Serum fürs Gesicht im transparent-weißen Pumpspender kennt und schätzt (Achtung, ich meine nicht das rote 3-Zone-Treatment-Serum!), wird mir vielleicht beipflichten: Die Regenerist-Seren machen mit der Haut was ganz Magisches. Sie verschmelzen mit ihr, lassen sie erstrahlen, machen sie ganz fein und ebenmäßig und machen diesen gewissen Glow, den nur Olaz kann. Gaukeleya schrieb im Review zu einem anderen Olaz-Produkt über diesen Effekt: "... macht mit der Haut etwas Schönes". Ja!

Und diesen unglaublich schönen Effekt gibt es eben auch für die Augenpartie. Hat einen spektakulären (!) Soforteffekt, ja lässt sogar die Augenfarbe stärker leuchten (liegt vielleicht an dem ganz minimalen goldenen Unterton - ich weiß es nicht).

Aber auch langfristig tut sich eine Menge. Nach und nach wird die Haut deutlich dicker. Nein, sie ist nicht einfach nur unterfüttert. Sie hat mehr Substanz und Dichte im Laufe der Zeit -- was für die dünne, knittergefährdete Augenpartie ein echter Segen ist. Was will man mehr?

Ob der Langzeiteffekt an den vielgepriesenen Amino-Peptiden liegt, die neben Retinol der Goldstandard der Anti-Aging-Wirkstoffe sein sollen, das weiß ich nicht. Ich bin jedenfalls sehr, sehr glücklich mit dieser Augenpflege und möchte sie um nichts in der Welt missen. An diesem kleinen Schätzchen werden sich andere Eyecare-Produkte bei mir messen lassen müssen. Bislang haben sie alle ganz klar versagt. Für die Nacht nehme ich im Winter ganz gerne mal streckenweise Retinol von ROC ud auch die All-About-Eyes-Geschwister von Clinique, aber tagsüber hat Olaz ganz klar die Nase vorn.

Ein wenig motzen muss ich über meinen Liebling trotzdem: Olaz hat das Serum neu aufgezogen. Die INCIs sind gleich, die Verpackung anders. Natüüürlich: Der Preis wurde gleich mit neu designt. Kostete das Serum im alten Gewand knapp 12€ für 15 ml, kostet es jetzt 15€. Ist zwar für ein Serum, zumal ein so gutes, lächerlich. Trotzdem eine kleine "versteckte" Frechheit.

Ja, diese Kapseln tun für die Haut durchaus mehr als die tägliche Pflegeroutine. Man merkt ein deutliches Pflegeplus.

Was aber für mich am auffälligsten und positivsten ist (ich habe ziemlich ölige Mischhaut), ist die Tatsache, dass dieses Pflegekonzentrat nicht zu schwer und zu reichhaltig ist, sondern leicht und feuchtigkeitsspendend. Er tut mehr als ein normaler Moisturizer, strafft und macht einen gepflegten Teint, schmiert aber nicht zu und fettet nicht zu sehr.

Insofern durchaus auch tagsüber tragbar: Was angesichts des Sofort-Effekts ja auch Sinn macht. Bei vielen anderen Kapseln ist das zumindest für Mischhäutige nicht möglich, da sie schnell too much sind. Hier alles kein Problem.

Diese Augenpflege ist definitiv anders als andere. Das merkt frau schon an der Konsistenz: Die ist ausgesprochen flüssig. Trägt man sie, wie einige es machen, in kleinen Punkten um die Augen herum auf, schmelzen die Punkte in Sekundenschnelle runter in Richtung Wange.

Das kann man als Minuspunkt werten, muss man nicht. Denn diese fluidartige Pflege ist zwar nicht besonders reichhaltig, aber dafür extrem feuchtigkeitsspendend. Einen gewissen Straffungseffekt bringt sie auch mit. Insofern ein möglicher Kandidat für den Sommer. Hier fettet, kriecht, beschwert und rutscht garantiert nichts.

Ich nehme dieses Augenfluid (Augen-Gel trifft es einfach nicht wirklich) gerne als Feuchtigkeits-Augenmaske, weil ich als Pflegeroutine einen anderen Favoriten habe, unter die ich ohnehin Hyaluronsäure-Gel auftrage. Aber großzügig aufgetragen als Maske (abgedeckt mit feuchten Wattepads) ist dieses Fluid ein kleines Sofort-Feuchtigkeitswunder für Zwischendurch.