SiebterSiebters Kosmetik-Kommentare

6 - 10 von 27
Siebter vor 7 Jahren 8
9
Bewertung

Voll die Gönnung
Rosy Cheeks ist eine von Lushs „frischen“ Masken, die im Kühlschrank gelagert werden müssen und maximal vier Wochen haltbar sind. Das ist durchaus ein Nachteil und man sollte vor dem Kauf einen Blick auf den Haltbarkeitscountdown werfen, ansonsten wird man kaum alles aufbrauchen können. Allerdings hatte ich vor einiger Zeit die fantastische Ayesha-Maske (ebenfalls eine frische Maske) im Gebrauch und war ziemlich begeistert davon – vor einigen Tagen beschloss ich, mir mal wieder was in der Richtung zu gönnen, am Ende entschied ich mich für Mask of Magnaminty (Review folgt), von Rosy Cheeks nahm ich mir eine Probe mit.

Was gleich auffällt: RC lässt sich sehr leicht auftragen und verteilen. Nichts krümelt oder bröckelt. Auch abwaschen lässt sich RC supereasy und ohne Sauereien. Lush empfiehlt, die Maske zehn bis fünfzehn Minuten einwirken zu lassen. Nach etwa fünf Minuten ist sie mehr oder weniger eingetrocknet, ohne dabei unangenehm zu spannen.

Die Hauptwirkstoffe von RC sind Kalaminpulver und Kaolin, ersteres soll die Haut beruhigen, letzteres reinigen. Hinzu kommt Damaszener Rosenöl – ohne Übertreibung: diese Rose ist bodenlos schön. Ich hab ja mitlerweile einiges an tollen und beeindruckenden Rosen unter der Nase gehabt, aber das ist wirklich die natürlichste Rose, die mir je untergekommen ist. Rosa, mit Morgentau benetzt, frisch, wahnsinnig natürlich.

Nach dem wie gesagt problemlosen Abwaschen war ich erstmal, naja, nicht enttäuscht, aber auch nicht gerade beeindruckt. RC hinterlässt, dass muss man zugeben, einen einerseits glatten, andererseits ausgesprochen matten Teint. Auch fühlt sich die Haut angenehm erfrischt an, das schon. Im Vergleich zu Ayesha, welches eine Haut wie neugeboren zum Vorschein bringt, erschien mir RC aber etwas „harmloser“.

Eine halbe Stunde nach dem Abwaschen fand ich die Nachwirkungen schon erwähnenswerter; tatsächlich sorgt RC für eine nachhaltige Beruhigung der Haut, sie fühlt sich regelrecht meditativ an. Clean, tiefenentspannt, dazu der übrigens trotz seiner Transparenz recht haltbare Rosenduft. Also das ist echt nicht schlecht, ganz im Gegenteil.

Rosy Cheeks ist keine Hardcore-Pflegemaske, sondern eher so ein Wellnessding. Diesen Wellnessaspekt beherrscht sie allerdings in Vollendung. Das ist wirklich die perfekte Maske für Feierabend, Badewanne, Serien schauen und nach mir die Sintflut. Besonders hervorheben möchte ich auch, dass sich RC extrem sparsam verwenden lässt; ich erhielt davon eines dieser kleinen Lush-Testertöpfchen, insgesamt wird das für wenigstens drei, eher vier Anwendungen reichen. Wie man davon einen ganzen Topf aufbrauchen soll, ist mir ehrlich ein Rätsel, selbst wenn man die maximale Haltbarkeit voraussetzt – wobei ich schätze, dass man RC aufgrund seiner eher zarten Wirkung durchaus zweimal die Woche verwenden kann. Am besten mit jemanden teilen. Unbedingte Testempfehlung von mir.
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Siebter vor 9 Jahren 2

Tut zumindest jut
Dieses Serum habe ich im Rahmen der Cosmetio-Weihnachtsverlosung gewonnen, was mich ein wenig dazu verpflichtet, darüber auch etwas zu schreiben. Vorausschicken muss ich allerdings, dass ich eigentlich nicht zur Zielgruppe dieses Produkts gehöre, welches sich in erster Linie auf die Fahne geschrieben hat, Haarverdünnung zu reduzieren.

Im Online-Shop von Marlies Möller wird dieses Produkt so beschrieben: „Höchst innovatives erfrischendes Kopfhaut-Serum mit dem Phyto-Cell-Complex, einer hoch effizienten Verbindung von Apfelstammzell-Extrakt, stimulierenden Peptiden und Energie spendenden Aminosäuren für Kraft, Schutz und gesundes Haar. Stimuliert die Funktion der Haarwurzeln und unterstützt ihren Regenerationsprozess. Hilft Haarverdünnung zu reduzieren. Schützt die Kopfhaut vor dem Austrocknen.“.

Hm.

Ähnlich wie die Produktbeschreibung ist das Design der Flasche von einem gewissen dynamischen Ernst durchzogen. Das Serum wird mit einer voluminösen Pipette gleichmäßig auf die Kopfhaut geträufelt (bei längerem Haar selbiges am besten nach oben kämmen, sonst kommt man schwer durch), dabei muss man streckenweise etwas aufpassen, denn es ist flüssig wie Wasser (und brennt sehr in den Augen). Anschließend massiert man es mit den Fingerspitzen ein. Die gleichmäßige Verteilung erfordert ein wenig Geduld und Übung, wenn man die Flasche nicht allzu fix aufbrauchen möchte.

Eine positive Wirkung hinsichtlich der oben beschriebenen Ziele kann ich leider nicht mit absoluter Sicherheit bestätigen. Eines schafft dieses Serum aber sehr gut: dem Benutzer das Gefühl zu geben, sich etwas Gutes zu tun. Schon beim Einmassieren fühlt sich die Kopfhaut wunderbar erfrischt an, so als ob man sie mit einem dieser heißen, minzölgetränkten Handtücher abgerieben hätte, die man manchmal in chinesischen Restaurants bekommt (was ja nicht geht, weil da die Haare dazwischen sind). Der Duft ist toll, helle Minze mit einem leicht aquatischem touch, er hält sich etwa zwei Stunden. Das Serum lässt sich auch gut direkt nach der Haarwäsche verwenden, dann ist der Erfrischungseffekt sogar noch weitaus stärker. Es hat keine negativen Einflüsse auf anschließend oder davor verwendete Stylingprodukte.

Etwa so lang wie der schöne Duft hält sich das subjektive Empfinden einer „Revitalisierung“ der Kopfhaut, und das ist echt nicht schlecht. Im Rahmen eines ausufernden abendlichen Pflegeprogramms mit allem Pipapo benutze ich es gerne als krönendes i-Tüpfelchen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich diesem Serum keinerlei langfristige Auswirkungen zuschreiben kann. Aber wie gesagt: ich gehöre nicht zur Zielgruppe (deshalb sehe ich auch von einer Bewertung ab).

Die Preisgestaltung ist schon ziemlich mutig, finde ich. 100ml kosten knapp 50€, bei täglicher Benutzung wären sie selbst bei geübter und sparsamer Benutzung spätestens nach sechs Wochen weg. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass der hohe Preis bei der Benutzung ein wenig zum Empfinden beiträgt, sich etwas Gutes zu tun.
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Siebter vor 9 Jahren 5
10
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Indian Hardcore
Dabur ist ein seit über 130 Jahren bestehendes Unternehmen aus Indien und der größte Hersteller von ayuverdischen Pflege- und Gesundheitsprodukten weltweit. Über ihr Sortiment an Zahnpasten stolperte ich vor etwa drei Jahren, man findet sie leicht im Netz, außerdem werden sie häufig von Asia-Läden mit indisch-pakistanischen Schwerpunkt angeboten.

Das Design der Tube setzt (zumindest in meinem Bad) einen leicht trashigen Kontrapunkt, der mir sehr gut gefällt. Die Zahnpasta selbst ist ebenfalls rot, allerdings eher ocker. Das ist durchaus gewöhnungsbedürftig, denn beim Putzen bekommt man schnell den Eindruck, man hätte extremes Zahnfleischbluten. Zudem wird dabei die Zahnbürste rötlich eingefärbt. Sieht nicht schön aus, verschwindet aber, sobald man eine andere Zahnpasta benutzt.

Die eigentliche Herausforderung, die Red an mitteleuropäische Zähneputzer stellt, ist aber sicherlich sein Geschmack. Der Schwerpunkt liegt auf der Gewürznelke; sie ist kalt, medizinisch, aseptisch und ziemlich scharf, für einige vermutlich über die Grenze des Erträglichen hinaus scharf. Weit weg von dem, was man hier im Supermarkt findet. Als weitere Zutaten werden u.a. Szetschuan- und schwarzer Pfeffer, Ingwer und Minze genannt, geschmacklich macht sich das aber kaum bemerkbar.

Ich bin irgendwann ein wenig süchtig nach diesen zweiminütigen Kämpfen mit der brutalen Nelke geworden. Hat man es erst mal überstanden, wird man mit einem unvergleichbar sauberen Mundgefühl belohnt. Ich habe keine Ahnung von Ayuverda und bin demzufolge auch kein Anhänger davon, aber diese Zahnpasten (von denen ich bald noch einige vorstellen werde) und insbesondere Red tun meinen Zähnen gut, ich habe weitaus weniger Beschwerden als früher.

Red ist keine Einsteigerzahnpasta und ich finde es ein wenig fragwürdig, dass die Aufmachung suggeriert, es wäre für Kinder geeignet. Für indische Kinder vielleicht. Hierzulande badtechnisch sozialisierte Menschen finden in Red jedoch eine unvermutet heftige Erweiterung ihres Zahnputzhorizonts, eine Erfahrung, die ich jedem ans Herz legen möchte.
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Siebter vor 9 Jahren 8
10
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Schon mal vormerken für Weihnachten
Rosenmarmelade habe ich noch nie probiert und weiß daher nicht, wie sie schmeckt und duftet. Trotzdem scheint mir Rose Jam außerordentlich authentisch zu sein, denn es ist wirklich sehr marmeladig und sehr rosig. Konsistenz und Farbe entsprechen der einer halbflüssigen Konfitüre. RJ schäumt fast nicht, lässt sich aber dennoch gut verteilen. Es wirkt eigentlich nicht besonders reichhaltig oder cremig, trotzdem fühlt sich meine Haut nach dem Duschvorgang gepflegt und entspannt an.

Hinsichtlich des Dufts gehört RJ für mich zu den absolut herausragenden Duschgelen. Süß, warm, dunkel, durch die weinrote Rose trotzdem sehr stimmungsaufhellend. Nimmt man ein klein wenig zu viel, kommt außerdem eine Art angekokelter Honig dazu. Beautiful. Das ist sehr orientalisch, trotzdem hinterlässt RJ dank zurückhaltend gesetzter zitrischer Akzente einen luftigen und cleanen Duft auf der Haut. Der ist allerdings durchaus kräftig und langanhaltend, auch anschließendes Eincremen dämmt die Strahlkraft nur unwesentlich ein. Verwendet man es als Shampoo (wofür es sich zumindest gelegentlich gut eignet), umweht einen den ganzen Tag eine süße Rosenaura (ca. 65% feminin, 35% maskulin). RJ duftet sehr intensiv, ist dabei aber unparfümig genug, um regelrechten Parfums nicht ernsthaft ins Gehege zu kommen. Grundsätzlich empfehle ich aber eine sparsame Dosierung. Das Badezimmer duftet noch mindestens zwei Stunden danach, wirklich sehr angenehm.

Wenn ich mit meinen Recherchen richtig liege, wird Rose Jam in regelmäßigen Abständen (und insbesondere zur Weihnachtszeit) für kurze Zeit ins Programm genommen. Im Moment ist es nicht erhältlich, jedoch offenbaren sich auf lushusa.com zahlreiche Nutzer in über zweihundert Reviews als Fans (dortige Durchschnittswertung: 4,9 von 5), demnach kann man erwarten, dass es irgendwann wieder zu kaufen sein wird.
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Siebter vor 9 Jahren 8
9
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Die Seife der Weisen
„L70“ bedeutet, dass diese Seife 70% Lorbeeröl enthält (und 30% Olivenöl). Im Gegensatz zu meiner 40%igen Seife von Najel (http://www.cosmetio.de/Kosmetik/Najel/Aleppo-Seife) ist sie zartgrün und besitzt nicht die für viele Alepposeifen typische grünbraune Patina. Ich benutze sie vor allem als Gesichtsreiniger, dafür ist sie fantastisch – seit ich sie verwende, ist mein Gesicht wesentlich ausgeglichener und klarer, die Haut reagiert weniger empfindlich auf Umwelteinflüsse. Ich empfinde diesen Fortschritt als sehr deutlich.

L70 bildet einen angenehm cremigen Schaum, keinesfalls so sqeaky, wie die optische Erscheinung dieser Seife vermuten lässt. Insbesondere bei den ersten Anwendungen merkt man, dass da „was wirkt“, ein leichtes Prickeln vielleicht. Es ist nahezu geruchsfrei. Nach dem Abwaschen spannt die Haut ein wenig, allerdings mit fortlaufender Anwendung jedes Mal scheinbar etwas weniger. Das Gefühl direkt danach ist aber trotzdem toll, die Haut ist extrem erfrischt und clean.

Ich kann dank dieser Seife auf meine bisheriges Reinigungsgel (Effaclar von La Roche Posay) verzichten. Wenn ich es anwende, fällt zudem die normalerweise sich anschließende Feuchtigkeitspflege weg, denn L70 ist stark rückfettend. Die rückfettende Wirkung zusammen mit der allgemeinen Homogenisierung meiner Gesichtschemie ist mir als Mensch mit Mischhaut mit Tendenz zu Trockenheit sehr willkommen, allerdings wird mir der Effekt etwa ab dem sechsten Tag ein bisschen too much; verwende ich L70 über längere Zeit, wirkt mein Gesicht überpflegt und fast ölig.

Im Moment verwende ich L70 und die Najel-Seife im Wechsel – letztere tut meiner Haut ebenso gut, trocknet sie allerdings etwas aus und zieht entsprechende Pflege nach sich (ein leichtes Feuchtigkeitsserum). Zusammen lassen sie eine gute Steuerung des Feuchtigkeitshaushalts meiner Haut zu, indem ich je nach Hautzustand die eine oder andere Seife häufiger benutze. Im Winter darf es vermutlich etwas mehr L70 sein.

lorbeerseife.de empfiehlt L70 auch zur Haarwäsche (v.a. für langes Haar) und zum Rasieren. Haare waschen habe ich damit noch nicht versucht, rasieren funktioniert aber wirklich prima.

Grundsätzlich ist lorbeerseife.de eine tolle Adresse für Alepposeifen, es findet sich dort eine große Auswahl an Seifen mit unterschiedlichsten Lorbeerölanteilen für die unterschiedlichsten Zwecke, einige mit weiteren Zutaten wie Schwarzkümmelöl (bei Allergien und Ekzemen), Ashrak (Feuchtigkeitspflege), Granatapfelkernöl (mehr Spannkraft) und vieles mehr (ich habe sogar noch ein kleines Stück mit Amber und Oud, das muss ich endlich mal ausprobieren). Auch den Laden in der Nähe vom Berliner Nollendorfplatz kann ich sehr empfehlen, kleine Probestücke werden gerne mitgegeben.

Nachtrag: Mittlerweile ist es Januar und wie ich mir schon gedacht habe, kommt bei kühlem und kaltem Wetter ausschließlich die L70 zum Einsatz, und zwar ohne dass sich der Eindruck von überpflegter Haut einstellt – ich bin immer noch außerordentlich zufrieden, ich hatte noch nie so tolle Gesichtshaut, schon gar nicht im Winter! Außerdem stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass diese Seife eine wunderbar glatte Nase macht, wenn man sie regelmäßig ein oder zwei Minuten einwirken lässt und dabei sanft einmassiert. Unbedingt ausprobieren!
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